Naturschutz

Naturschutz

Städtische Grün- und Freiflächen sind Orte der Begegnung und des sozialen Zusammenhalts. Sie dienen der Erholung und Bewegung, dämpfen Lärm und versorgen die Stadt mit frischer Luft. Zudem regulieren sie die Temperatur und den Wasserhaushalt und sind Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Um unser Stadtgrün zu stärken, möchten wir eine fachübergreifende Planung fördern. Denn nur ein ausgewogenes Verhältnis von Gebäuden, Mobilitätsstrukturen sowie Stadtgrün mit Flora und Fauna kann unsere Stadt widerstandsfähig und lebenswert machen. Weitere Bebauungen von Freiflächen müssen durch Bodenentsieglung an anderer Stelle ausgeglichen werden. Nur so und im Zusammenspiel mit klugen, nachhaltigen Pflegemaßnahmen können die natürlichen Kreisläufe und damit unser Ökosystem gesund bleiben. Intakte Lebensräume für Insekten, Vögel und andere Kleintiere sind zwingende Voraussetzung für einen intakten Lebensraum für jede und jeden von uns. Wir setzen uns für die Einrichtung einer landschaftlich gut strukturierten und naturnahen Grünanlage am Wasserturm ein. Die jährlich eingesäten Blühwiesen sollen vermehrt und durch Obstbäume ergänzt werden. Klimarelevante Ökosysteme wie die Havelauen, das Herthamoor oder der Börner- und Hubertussee sind zu sichern und zu pflegen. Den Schutz des Briesetals wollen wir gemeinsam mit Birkenwerder intensivieren.

Um den grünen Charakter unserer Stadt zu erhalten, setzen wir uns für einen konsequenten Baumschutz ein. Das gilt für den Erhalt aller im Gemeindegebiet befindlichen Waldflächen, den Erhalt und die Nachpflanzung von Straßenbäumen sowie Bäumen auf städtischem und privatem Grund. Dafür muss der Baumbestand in Bebauungsplänen schützend berücksichtigt werden. Von der Stadtverwaltung wünschen wir uns ein funktionierendes digitales Baumkataster, denn transparente Bestandsdaten sind wichtig für die Planung von Neupflanzungen.

Als Pilotprojekt möchten wir auf einer innerstädtischen Fläche einen Waldgarten anlegen oder einen bestehenden Kiefernforst als solchen umbauen. Waldgärten sind von vorwiegend obst- und nusstragenden Bäumen und Sträuchern, Bienenweiden sowie einer (Wild)Gemüse- und Kräuterschicht geprägt. Dadurch entfalten diese Grünstrukturen einen Mehrwert über die üblichen Funktionen von Grün- und Freiflächen wie Erholung oder Klimaanpassung hinaus. Der „essbare“ Nutzen, eine hohe Artenvielfalt und bürgerschaftliches Engagement zu fördern, sind dabei explizite Ziele.

Wir treten dafür ein, dass zur Pflege öffentlicher Anlagen in Hohen Neuendorf keine von Verbrennungsmotoren angetriebenen Laubbläser und Laubsauger mehr verwendet werden. Auch elektrisch betriebene Geräte sollen nur begrenzt eingesetzt werden, da diese den Kleintier- und Insektenhaushalt schädigen. Für eine nachhaltige kommunale Umwelt- und Naturschutzpolitik sehen wir noch Handlungsbedarf.